Diskothek A61 in Alzey - Junge Union fordert Maßnahmen gegen Türsteher-Szene
Im „A61“ seien gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Türstehern und Lokalbesuchern keine Seltenheit, wie der Kreisgeschäftsführer der Jungen Union, Peter Bunders (Erbes-Büdesheim), kritisiert. Die jüngsten Verurteilungen gegen Personal des „A61“ vorm Alzeyer Amtsgericht nehme er nun zum Anlass, die Behörden auf die dort herrschenden Missstände aufmerksam zu machen. „Türsteher sollten eigentlich für Sicherheit sorgen und Streit schlichten“, merkt Bunders an.
Sachkundeprüfung für Türsteher?
Auch der Alzeyer CDU-Stadtrat und JU-Vorsitzende Maximilian Hobohm äußert Unverständnis für Gewalt an einem Ort, der eigentlich zum fröhlichen Zusammensein einladen soll. „Wir brauchen Regelungen für das Sicherheitsgewerbe. Zuverlässigkeit und Eignung müssen dabei zentrale Voraussetzungen sein. Daher halten wir eine Auflage der Stadt Alzey, das ,A61‘ zum Nachweis einer bestandenen Sachkundeprüfung der dort beschäftigten Türsteher zu verpflichten, für sinnvoll“, so der Jurist Hobohm.
Bunders fordert, dass sich die Diskothek A61 dem allgemein gültigen Qualitätsstandard von öffentlichen Veranstaltungen anpasst und nur geschultes Wachpersonal einstellt, das während der Ausbildung Kompetenzen in der Streitschlichtung/Mediation und Prävention von Gewalt erworben hat. „Eine einmalige Ausbildung genügt dabei nicht, sondern es muss auch zu einer regelmäßigen Weiterbildung kommen“, so Bunders weiter. „Eine Konzessionsverlängerung sollte davon abhängig gemacht werden, ob die Geschäftsführung des A61 die notwendigen Veränderungen im Sicherheitskonzept auf den Weg bringt“, betonen Bunders und Hobohm abschließend.
"Dunkelziffer der Geschädigten groß"
Die Alzeyer Polizei indes ist laut ihrem stellvertretenden Leiter Dirk Schindler „sehr unglücklich“ mit der Türsteherszene des Lokals und beobachte die Entwicklungen mit Sorge. Ständig gebe es Auseinandersetzungen. Nicht unerwähnt lassen möchte Schindler, dass viele alkoholisierte Gäste häufig Streit suchten und sich auf den umliegenden Parkplätzen prügelten, für die das Diskothekenpersonal nicht zuständig sei. Heikel sei die Angelegenheit deshalb, weil etliche Opfer der Türsteher keine Anzeigen erstatteten – aus Angst, dass sie und ihre Freunde dann Hausverbot in der Disko bekommen könnten. „Von daher ist die Dunkelziffer der Geschädigten groß“, merkt Schindler an.
Anke Rebholz unterstreicht, vor Entzug einer Konzession sei eine umfangreiche rechtliche Prüfung angezeigt. Die Stadt werde sich nach Rückkehr des zuständigen Mitarbeiters von einer Fortbildung selbstverständlich mit der Angelegenheit befassen, denn sie sei ja für die öffentliche Sicherheit verantwortlich. „Wir haben die berechtigten Belange aller Beteiligten zu beachten“, erklärt Anke Rebholz. Eventuell könne das Ordnungsamt seine Kontrollen verstärken und „mit Auflagen arbeiten“.
Der Geschäftsführer der Diskothek teilte am Mittwochabend auf Anfrage dieser Zeitung mit, er habe im Dance Center A61 eine externe Firma mit der Sicherheit der Gäste beauftragt. Im März sei diese Firma gewechselt worden. Sie verfüge „ausschließlich über entsprechend geschultes Personal“; die Nachweise hierüber seien überprüft worden.