Alzey - im Herzen Rheinhessen

EWR - CDU fordert Veränderungen

In der jüngsten Stadtratssitzung hat die CDU-Fraktionsvorsitzende Astrid Stork auf die immer größer werdenden Missstände bei der EWR hingewiesen, die in den letzten Monaten vermehrt seitens der Bevölkerung an unsere Fraktionsmitglieder herangetragen wurden.
Wir richten daher einen eindringlichen Appell bzw. die Forderung über den Bürgermeister und die Alzeyer Vertreter an den Aufsichtsrat der EWR AG, unverzüglich die derzeitigen Missstände im Außenverhältnis der EWR AG in einer AR-Sitzung zu thematisieren und den Vorstand weiterhin in die Pflicht zu nehmen.

Die Verantwortlichen für das derzeitige Dilemma müssen zur Rechenschaft gezogen und strukturelle Prozessoptimierungen müssen zielführend angeschoben werden.

Desweiteren erwarten wir im Stadtrat einen regelmäßigen Bericht des Bürgermeisters über die Zustandsentwicklungen und getroffenen personellen wie prozessoptimierenden Maßnahmen, da unser aller Interesse eine gut dastehende und funktionierende EWR sein muss.

Immer häufiger werden die Mitglieder unserer Fraktion von Alzeyer Bürgern und Installateuren, die langjährig mir der erp-GmbH zusammengearbeitet haben, auf das derzeit desaströse Erscheinungsbild der EWR AG aufmerksam gemacht und nehmen den aufgestauten Ärger der EWR-Kunden wahr.

Die CDU hat seinerzeit den Zusammenschluss der kundenfreundlichen erp-GmbH befürwortet, weil wir der festen Überzeugung waren, dass das ein guter Deal für alle Beteiligten war.

Wenn man allerdings sieht, wie aus der sehr kundenfreundlichen erp ein Unternehmen geworden ist, das
•    keine ordnungsgemäße Jahresverbrauchsabrechnung zustande bekommt: und wenn eine Abrechnung erstellt ist, wird geschimpft über unberechtigte Rückzahlun-gen oder Nachforderungen im manchmal vierstelligen Bereich;
•    nicht in der Lage ist, den Antrag auf Zählerwechsel zur Installation einer Wallbox oder einer neuinstallierten PV-Anlage innerhalb eines halben Jahres zu bearbeiten, und wenn die Zähler dann da sind und vom beauftragten Installateur gewechselt sind, dann nach zwei Tagen ein Mitarbeiter der EWR vorbeischaut, um die gerade gewechselten Zähler erneut austauschen möchte;
•    es einfach nicht nötig hat, mehrfach versprochene Rückrufe einzuhalten;
•    man telefonisch aufgrund völlig unfähiger und nicht abgestimmter Einwahlmöglichkeiten meist erst nach stundenlangen Versuchen erreichen kann und dann trotzdem noch beim falschen Ansprechpartner landet. Mit diesem Telefonsystem hätte die EWR wohl den Ehrenpreis für die kundenfeindlichste Anlage verdient.

Das sind, obwohl nur ein mittelgroßer Regionalversorger, nicht mehr „unsere Stadtwerke“; die EWR vermittelt den Eindruck eines führungslosen Riesenkonzerns, bei dem niemand mehr erreichbar, zuständig und verantwortlich ist. Dies war ein spürbarer, schleichender Prozess, der aktuell seinen negativen Höhepunkt zu erreichen scheint.

Die Stadt Alzey ist auf die Gewinnausschüttung der EWR angewiesen, weil sie im Rahmen der Fusion Darlehen aufgenommen hat, die aus den Gewinnausschüttungen der Gesellschaft getilgt werden. Wenn infolge einer unzulänglichen Unternehmensführung immer mehr Kunden den Anbieter wechseln, sind ausreichende Gewinnausschüttungen nicht mehr garantiert.

Im Übrigen war dieser Deal nicht so ganz selbstlos: bisher hat der Regionalversorger jedes Jahr kommunale Ziele, für die die Stadt kein Geld hatte großzügig durch Spenden unterstützt.

Die CDU fordert deshalb den Aufsichtsrat auf, unverzüglich für eine Optimierung des Vorstandes zu sorgen und die für das momentane Versagen verantwortlichen Mitglieder des Vorstandes zur Rechenschaft zu ziehen - und das nicht mit einem goldenen Handschlag.

Im gleichen Zuge müssen zeitnah zielführende Maßnahmen für eine spürbare Verbesserung der Kundenorientierung sowie der strukturellen Prozessoptimierung angeschoben und umgesetzt werden.

Nur so kann die EWR auf eine kundenorientierte, zukunftssichere und stabile Zukunft zusteuern.