Alzey - im Herzen Rheinhessen

Stadthalle: Kein "koste es, was es wolle"!

Die Stadthalle darf aufgrund des mangelnden Brandschutzes momentan nur mit Veranstaltungen bis 199 Personen genutzt werden, aber die Kreisverwaltung wird diese Ausnahmegenehmigung nicht endlos verlängern. Es sind Lösungen und Vorschläge gefragt, die wirtschaftlich darstellbar sind und ein verantwortungsbewusstes Handeln zum Wohle der Nutzer als auch des Steuerzahlers an den Tag legen.
Es ist Aufgabe der Stadtpolitik, die Steuergelder der Bürger mit Maß und Ziel zu verwalten!

Dabei gibt es jedoch viele Projekte, die zwingend weitergeführt bzw. angegangen werden müssen:

- Schulerweiterung Nibelungenschule inklusive Erneuerung der maroden Turnhalle,

- Schulerweiterung Albert-Schweitzer-Schule (ASS),

- Sanierung Schulturnhalle ASS,

- Stadtsanierung Alzeyer Osten,

- Sanierung Wartbergstadion,

- Rathaussanierung (brandschutztechnisch, energetisch),

- Neubau Lehrschwimmbecken am Wartbergstadion ,

- und vieles mehr.

…..alles Millionenprojekte, die gestemmt werden müssen.

Die emotional so oft zitierte „Gut Stubb“ ist leider ein Sorgenkind, das sich zum Millionengrab entwickeln könnte. Die vor einigen Jahren sehr konkrete Möglichkeit, eine neue Stadthalle gemeinsam mit dem Landkreis beim Neubau der Gymnasienmensa zu verwirklichen und somit Kosten zu sparen, wurde seinerzeit leider kategorisch abgelehnt.
Nach wie vor aber ist kein Geldesel in Sicht ist, der es uns mal eben so erlauben würde, eine neue und moderne Stadthalle am alten Standort zu bauen.

Was also tun mit der Stadthalle?
Für die CDU steht außer Frage, dass der Bereich des denkmalgeschützten Ratskellers auf jeden Fall modernisiert und somit brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden muss. Perfekt wäre, wenn dadurch auch die bisher seit Jahren gesperrten Räume im Obergeschoss (Volkerstuben) wieder nutzbar gemacht werden könnten, so dass hier auch wieder Veranstaltungen durchgeführt werden könnten. Damit wäre auch dem Pächter des Gebäudes eine Existenzsicherheit geboten, was uns sehr am Herzen liegt.

Modernisierung jetzige Stadthalle?
Gutachten alleine zur Ermittlung des Gebäudezustandes und eines daraus abgeleiteten Maßnahmenkonzeptes würden zusätzlich vermutlich bis zu einer halben Million Euro verschlingen. Allein die Brandschutzertüchtigung von Ratskeller und Stadthalle würde mindestens 4 Mio. Euro verschlingen - ohne jegliche Aufhübschungsmaßnahmen der Halle an sich.

=> Zu diesen Millionen kämen dann viele weitere Millionen, die eine denkmalschutzangepasste Modernisierung mit energetischer Sanierung verschlingen würde. Eine aktuelle und realistische Kostenkalkulation liegt bisher nicht vor.  

Teilabriss und Neubau an alter Stelle?
Ein denkmalbedingter Teilabriss der Stadthalle (ohne Gebäudeteil Ratskeller!) und ein entsprechender Neubau in ähnlicher Größe wie jetzt, wurde schon in einem Konzept von 2015 mit mindestens 5 Mio. Euro veranschlagt. Seitdem sind die Kosten bei Bauprojekten explodiert, so dass diese Schätzung heute sicherlich um viele Millionen nach oben korrigiert werden müsste.


!!! => Grundsätzlich gilt: Je teurer der Umbau oder Neubau der Stadthalle für rein kulturelle Nutzungen, desto höher würden auch die Mietkosten für Nutzer. Was aber bringt eine neue teure Stadthalle, wenn sich künftige Nutzer (Vereine, Tanzschulen u.v.m.) die Mietkosten einfach nicht mehr leisten könnten? Die Halle bliebe weitgehend ungenutzt.

Ob sich also der Wunsch nach einer neuen oder modernisierten Stadthalle an alter Stelle realistischerweise überhaupt finanzieren lässt, ist derzeit mangels aktueller Kostenschätzung nicht absehbar.

Der städtische Haushalt würde ein solches Millionenprojekt vermutlich aber bei all den anderen wichtigen Projekten nicht zusätzlich problemlos stemmen können.
Somit muss sich jeder Bürger auch fragen, ob ihm seine Vorstellungen bzgl. eines Neubaus der Stadthalle im schlimmsten Falle auch Steuererhöhungen wert wären. Letztlich muss alles bezahlbar sein und die Stadt darf sich nicht überschulden.

 

Unser Standpunkt daher:
    Erst muss eine belastbaren Kostenkalkulation vorliegen, deren Finanzierbarkeit dann auch durch den städtischen Haushalt problemlos abgedeckt werden kann.
Die Stadt darf nicht in eine unkalkulierbare Schuldenfalle gelockt werden. Daher kann und wird die CDU keinen Freibrief für eine neue Stadthalle am alten Standort ausstellen. Kein „koste es, was es wolle“!
    Einem Architektenwettbewerb ohne Möglichkeit eines Notstopps bei zu hohen Kosten wird die CDU nicht zustimmen. Hier müssen Lösungswege her, damit die europaweite Ausschreibung entsprechend formuliert und gesplittet wird, so dass seitens des Stadtrats bei absehbar zu hohen Projektkosten ggf. die Reißleine gezogen werden kann.