Impulse für Einzelhandel u. Innenstädte
Berlin/ Rheinhessen. Die Geschäfte in den Innenstädten leiden seit Jahren unter sinkenden Umsätzen. Immer mehr Menschen erledigen ihre Einkäufe im Internet. Ein Trend, der sich durch die Pandemie noch verstärkt hat. Die Fußgängerzonen sind deutlich leerer als früher, mancherorts sogar bereits sichtlich verwaist. "Deshalb muss den Innenstädten und Stadtkernen jetzt dringend geholfen werden", sagt der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler. Er ist Berichterstatter für das Thema Handel in der CDU/ CDU-Fraktion und Initiator des Antrags "Nachhaltige Impulse für Einzelhandel und Innenstädte".
Dabei ist Metzler kein Gegner von Online-Handel. Gerade in ländlichen Räumen biete dieser unbestreitbare Vorteile. Denn selbst im abgelegensten Dorf bekommt der Kunde ein ähnlich umfangreiches Warenangebot, wie in der Großstadt - ein riesiger Gewinn für viele Bürgerinnen und Bürger. Die Schattenseite dieser Entwicklung zeigt sich in den Geschäften der Innenstädte: Den Gewerbetreibenden brechen wichtige Umsätze weg. Der Handelsverband Deutschland (HDE) spricht seit Jahren von einer ernsten Lage, die nun im Zuge der Pandemie ein existenzbedrohendes Ausmaß angenommen hat. Die Branche selbst geht von 120.000 Geschäften aus, die nun im Zuge der Krise schließen werden. Als Berichterstatter für das Thema Einzelhandel weiß Metzler aus vielen Gesprächen, wie dramatisch die Lage ist.
Gemeinsam mit seiner Fraktion will er deshalb, dass der Bund den Kommunen jetzt deutlich dabei hilft, ihre Innenstädte, Stadtteilzentren und Ortskerne nach der Corona-Krise weiterzubegeben. Für ihn ist klar: Innenstädte müssen wieder mehr sein als reine Einkaufsstraßen. Selbstverständlich sind sie ohne einen florierenden Einzelhandel nicht denkbar. Aber nur Einkaufen reicht heute nicht mehr. Eine pulsierende Innenstadt, als Ort der Begegnung und des Zusammenkommens, benötigt eben Kultur, Gastronomie, Spielplätze und vieles mehr. Erst dann lädt sie zum Verweilen ein. Sinnvolle Unterstützung und gute Konzepte müssen das im Blick haben, ohne den Fokus auf einen funktionierenden Handel zu verlieren. "Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass diese Branche wieder aus eigener Kraft deutliche Umsatzzuwächse erzielen kann", sagt Metzler.
20 Forderungen liegen mit dem Antrag nun vor, die es in sich haben. Die Vorschläge reichen von steuerlicher Entlastung, über die Finanzierung innovativer Konzepte für neue Kultur- und Freizeitangebote, von einer möglichen Erweiterung der Öffnungszeiten bis zu massivem Bürokratieabbau für die Händler. Auch die Erreichbarkeit der Innenstädte ist ein zentrales Thema. Für Metzler müssen diese mit allen Verkehrsmitteln gut erreichbar bleiben. "Gerade die kleineren und mittelgroßen Städte sind auch immer Einzugsgebiete für den ländlichen Raum und ohne eigenen PKW kaum sinnvoll zu erreichen", weiß Metzler aus seiner rheinhessischen Heimat. Autofreie Innenstädte will Metzler deshalb nur dort, wo dies die Besucherfrequenz nicht einschränkt und Verkehrskonzepte daher ganzheitlich gedacht werden. "Alles muss auf den Tisch", so Metzler. "Wir müssen jetzt alle Register ziehen, um unsere Innenstädte, Stadtteilzentren und Ortskerne - und damit auch den Einzelhandel - nach der Corona-Krise wieder in Schwung zu bringen."