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Kita Schafhausen: SPD-Vorstoß doch nur reine Wahlkampfshow?

Hier sind noch Plätze frei: Neue Kita am Rennweg (Stand August 2020) Foto: CDUHier sind noch Plätze frei: Neue Kita am Rennweg (Stand August 2020) Foto: CDU

Kreisverwaltung sieht keinen Bedarf

Nach der Berichterstattung am 20.10.21 zur eigenen Recherche der Allgemeinen Zeitung in Sachen „Schafhausen zu klein für eigene Kita“ sollte jedem klar sein, dass es sich bei dem SPD-Vorstoß wohl doch leider einfach nur um ein trauriges Wahlkampfmanöver handelt, wie es die CDU schon in der Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste im September anhand der vorliegenden Fakten vermutete.

Groß war die Aufregung damals, als die Fraktionsvorsitzende Astrid Stork den SPD-Vorstoß als reine Augenwischerei der Bürger bezeichnete.
Die SPD schlüpfte prompt in die Opferrolle und empfand es als „unmöglich“, diejenigen direkt anzusprechen, die das Thema ins Rollen gebracht und mit zu verantworten haben – namentlich und auf den in Schafhausen verteilten Flyern erwähnt: Simone Stier, Pressesprecherin des Landkreises. Auch der Landrat habe positive Signale gesendet, so Rainer Bohrmann SPD-Ortsbeirat.
Verantwortlich ist aber genauso der Bürgermeisterkandidat Steffen Jung, der dieses Wahlkampfmanöver als Vorsitzender der SPD in Alzey duldete – man wollte wohl als vermeintlicher Kümmerer auftreten, Realität hin oder her...
Ist das die Art von Politik, mit der Alzey künftig gestaltet werden soll???

Aus dem nun in der Allgemeinen Zeitung veröffentlichten Artikel geht eines klar hervor: Der in der Kreisverwaltung für Kitabetreuung zuständige Fachbereichsleiter stützt die Informationen, die Ortsvorsteherin Petra Sieker bereits im Vorfeld zur ersten Ortsbeiratssitzung von der Kreisverwaltung bekommen hatte und denen Frau Stier seinerzeit noch vehement widersprach.

Auszüge aus dem AZ-Artikel:
„Durch die in den vergangenen Jahren erfolgten Kita-Erweiterungen kann der Bedarf aktuell gedeckt werden, die Schaffung einer eingruppigen Einrichtung ist bei einem geringen Bedarf von max. 10 Plätzen grundsätzlich nicht zu vertreten und unrealistisch….eingruppige Einrichtungen werden wegen des Raumbedarfs überhaupt nicht mehr gebaut…Schafhausen sei für sich genommen erkennbar nicht groß genug, um eine eigene Einrichtung zu bauen. Das wäre auch dem Steuerzahler nicht vermittelbar…Die aktuellen Planspiele der Schafhausener SPD erhalten eine klare Absage.“

Klartext also von der Kreisverwaltung.

Wie hier in den vergangenen Monaten mit den Bürgern umgegangen wurde, halten wir seitens der CDU für absolut unredlich!
Nach den bereits vorliegenden und auch neuen Auskünften der Kreisverwaltung muss das Vorgehen der SPD wohl wider besseren Wissens einfach durchgezogen worden sein.
Sachliche Argumente wollten nicht gehört werden und wurden in den Wind geschossen.
Und das alles nur, um als vermeintlich "schaffend und kümmernd" wahrgenommen zu werden???


Natürlich wäre es für Alzeys kleinsten Stadtteil Schafhausen schön, eine eigene Kita zu haben, in der die Kleinkinder des Ortes betreut werden könnten. Sieht man sich aber die Fakten an, dann wird einem schnell klar, dass dies nach heutiger Sachlage leider nicht realisierbar ist, da die Zahl der Kitagänger auch in den nächsten Jahren einfach nicht ausreicht, um ein solches Projekt stabil und rentabel umzusetzen.

Jetzt aber schon im Vorfeld auf freiwilliger städtischer Basis (vermutlich ohne jegliche Zuschussmöglichkeiten) Millionenbeträge für einen Neubau auszugeben, der vielleicht irgendwann einmal benötigt wird – oder auch nicht - würde den durch die Coronakrise sowieso schon arg gebeutelten Haushalt unverhältnismäßig stark belasten. Dazu allerdings verlor die SPD kein Wort…

Und nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass die Stadt im Zuge der Neubebauung westlich des Bahnhofs bereits vorausschauend ein Grundstück erworben hat, auf dem ggf. eine weitere Kita entstehen könnte. Hier stünde also ein Grundstück bereit, in Schafhausen bisher jedoch nicht.

Am Ende des Tages ist es aber doch selbstverständlich: Sollte das Neubaugebiet zu einer Situation führen, dass sich die Anzahl der Kinder auf ein Maß erhöht, mit dem eine Kita realisierungsfähig wäre, spricht vonseiten der CDU nichts dagegen, die Lage neu einzuschätzen. Aber eben erst dann.



Hier gelangen Sie zum Artikel der Allgemeinen Zeitung vom 20.10.21 (zu beachten: plus-Artikel)
www.allgemeine-zeitung.de/lokales/alzey/alzey/alzey-schafhausen-ist-zu-klein-fur-eine-eigene-kita_24683811