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Frauen vor häuslicher Gewalt bewahren: Sachstand zum von der CDU erbetenen städtischen Konzept zur Schutzraumsuche

Häusliche Gewalt gegen Frauen und/oder Kinder -  ein Thema, das oft vernachlässigt oder falsch eingeschätzt wird bzw. gar nicht bekannt ist.
Um Betroffenen eine Lösungsmöglichkeit zu bieten, aus den eigenen vier Wänden zu entfliehen und im Fall der Fälle sicheren Schutz zu erhalten, hat die CDU in der Stadtratssitzung im November um eine städtische Konzepterarbeitung gebeten, die bei allen Fraktionen auf Zustimmung stieß.

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses Bürgerdienste informierte die Verwaltung unter Zuständigkeit des städtischen Beigeordneten Dr. Stark umfassend über die bisher erfolgten Schritte und die Ergebnisse seit dem letzten Sachstandsbericht vom Februar diesen Jahres.
Seitens der Stadtverwaltung wurde ein umfassendes Schreiben an das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz mit der Frage nach möglichen Fördermöglichkeiten für die Errichtung eines Frauenhauses, der Einrichtung von Zufluchtswohnungen o.ä. gerichtet. Die Antwort des Ministeriums jedoch fiel ernüchternd aus: zur Zeit ist mit keinerlei Fördermöglichkeiten zu rechnen.

Auch wurden durch die Stadtverwaltung viele Gespräche über Lösungsmöglichkeiten mit der Caritas, dem Diakonischen Werk, dem DRK sowie der Kreisverwaltung geführt.

Seitens des Diakonischen Werkes Rheinhessen erläuterten die Regionalleiterin Sandra Körbes sowie Frau Christine Knuth (Interventionsstelle gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen) die Alltagssituation und den Bedarf an geeigneten Zufluchtswohnungen und Beratungsmöglichkeiten. Wir danken an dieser Stelle Frau Körbes und Frau Knuth dafür, die Ausschussmitglieder über Ihr besonderes Tätigkeitsfeld informiert zu haben.
Die Tatsache, dass die Zahl der Beratungen im letzten Jahr um 35 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen sei und den Frauen oftmals die Möglichkeit fehlt, in einem sicheren Schutzbereich unter Beratung Entscheidungen treffen zu können, verdeutlichte den Ausschussmitgliedern die Handlungsdringlichkeit.

Für die CDU stellte Fraktionsvorsitzende Astrid Stork die Frage in den Raum, wie den Frauen, die häusliche Gewalt erleben und dadurch in Krisensituationen geraten, trotz der ernüchternden Aussage des Ministeriums dennoch geholfen werden kann und regte an, einen entsprechenden Beschluss zu fassen, der der Verwaltung weitere Handlungsmöglichkeiten eröffnet.

Dementsprechend formulierte und fasste der Ausschuss einen einstimmigen Beschluss, mit dem die Verwaltung an die Kreisverwaltung herantreten kann, um ggf. in einer Kooperation landkreisweit Zufluchtswohnungen zur Verfügung stellen zu können bzw. auch weiterhin berücksichtigt werden zu können, sollten sich neue Fördermöglichkeiten auftun. Des Weiteren sollen die Gespräche zur Konzepterarbeitung mit möglichen Trägern für die Errichtung eines Frauenhauses oder eines Kodomizils weitergeführt werden.

Abschließend richtete CDU-Ausschussmitglied Michael Lohmer einen Dank an die Verwaltung unter Federführung des Beigeordneten Dr. Stark für die bisher erfolgte umfangreiche Arbeit der letzten Monate, dem sich der Ausschuss hörbar anschloss.

Anregung der CDU aus der Stadtratssitzung vom 04.11.2019:
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