JU: Keine Denkverbote bei Maßnahmen gegen Sexualstraftäter
"Die täglich bekannt werdenden sexuellen Missbrauchsfälle gegenüber Minderjährigen verdeutlichen in erschreckender Weise, dass weiterer Handlungsbedarf besteht. Denn neben den auf den Tisch gekommenen Fällen müssen wir noch von einer erheblichen Dunkelziffer ausgehen. Insbesondere Missbrauchsfälle in Familien kommen nur selten ans Licht. So sollen nach Schätzungen von Kriminologen 90 Prozent sexuellen Missbrauches im familiären Bereich stattfinden", so Hobohm.
„Zum Schutz der Kinder, denen regelmäßig lebenslanges körperliches und seelisches Leid durch sexuelle Übergriffe zugefügt wird, spricht sich auch JU-Geschäftsführer Peter Bunders für verstärkte präventive Maßnahmen aus.
"Die aus der Haft entlassenen Peiniger müssten unter ständiger Kontrolle bleiben. Zu prüfen ist, ob dies durch eine von den örtlichen Behörden zur Verfügung gestellte, für jedermann einsehbare, Sexualstraftäterdatei, erreicht werden könne. Ein Verbot für kindernahe Berufstätigkeiten und den Aufenthalt von Tätern in der Nähe von Kindern muss konsequent umgesetzt werden", so Bunders.
Hobohm hält eine Verdopplung des Strafmaßes und die Abschaffung der Verjährungsfristen für strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung von Minderjährigen für sinnvoll und spricht sich für eine generelle Anzeigepflicht im Zusammenhang mit Sexualstraftaten gegen minderjährige Personen aus.
Die Jungpolitiker verweisen auch auf den Umgang von Nachbarländern mit Sexualstraftätern.
So wurde in der Schweiz per Volksentscheid die Möglichkeit einer frühzeitige Haftentlassung für Sexualtäter abgeschafft. In Österreich diskutiert, in Großbritanien bereits in der Umsetzung, ist auch der mit dem deutschem Recht zu vereinbarende Einsatz von triebunterdrückenden Medikamenten bei Sexualstraftätern und die verpflichtende regelmäßige kinderärztliche Untersuchung von Kindern im Vorschulalter.
Der stellvertretende CDU Vorsitzende Christian Hoffmann bekräftigt die umfassenden Forderungen für mehr Kinderschutz: "Die Politik muss sich fragen, ob es wirklich sinnvoll ist, die Rechte eines Sexualverbrechers über den Schutz unserer Kinder zu stellen. Wir brauchen kein mitfühlendes Verständnis für die Täter, die sich an jungen Menschen vergreifen, sondern ein hartes Vorgehen der Behörden. Jeder Einzelne ist gefragt, nicht wegzusehen, sondern einzugreifen."
Die JU plant ein landkreisübergreifendes „Bündnis für mehr Kinderschutz“ ins Leben zu rufen.